Wie der Projo Summer Summit 2023 den Weg für innovative Weiterbildungsmöglichkeiten ebnet
Es war DIE Konferenz des Jahres zur Büroorganisation von Architektur- und Ingenieurbüros.
Mehr als 150 Controller/Personaler/Geschäftsführer:innen kamen zusammen, um die Themen New Work, Baurecht, Digitalisierung, Finanzen und Controlling zu diskutieren.
Der Kulturhistoriker Hans von Trotha (u.a.DIE ZEIT, Deutschlandfunk) stimmte auf den außergewöhnlichen Konferenzort ein: die einst von Schinkel erbaute Kirche St. Elisabeth in Berlin-Mitte.
Danach gefragt, wie Schinkel heute bauen würde, war sich Trotha sicher: “Er würde alles designen und uns mit seiner Modernität schockieren!”
Die Keynote hielt in diesem Jahr Vera Starker, deren Buch “New Work in Architekturbüros” (sic!) im Herbst erscheinen wird. Für sie bedeutet New Work vor allem Focused Work. Sie plädierte nachdrücklich für eine größere Verantwortung von Unternehmer:innen, gehirngerecht zu führen, eine neue Wertschätzungskultur zu etablieren und die Arbeitsorganisation radikal umzugestalten (gemeinsame Fokuszeiten, reduzierte Meetingfrequenz, neue Kooperationsformate). Dann gelänge der Wechsel vom “Beschäftigt sein” hin zum “Produktiv sein” des Arbeitnehmers - und damit größere berufliche Erfülltheit.
Luca Lea Kleene hatte für Unternehmen, die New Work einführen möchten, einige “Life Hacks” parat: 1. Alle Mitarbeiter verfassen eine “Gebrauchsanweisung” über sich. 2. Nach jedem Projekt gibt es eine Team-Retrospektive: was lief gut, was eher nicht, warum? 3. Gerade die Generation Z möchte häufiger ein Feedback. Ein kurzes “I like X, I wish Y” genügt dabei vollauf.
Anschließend stellten Shahin Farahzadi und Timo Schroeder vom Architekturbüro REHUB digitale Planer ihre Erfahrungen mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz in ihrem Arbeitsumfeld vor.
Oliver Nowoczyn berichtete über den neuen Ansatz einer Integrierten Projektabwicklung (IBA), bei dem frühzeitig alle Player in ein Boot geholt werden und ein Mehrparteienvertrag abgeschlossen wird.
Meike Schneider stellte die Finanz-Methode “ProfitFirst” vor, deren Kernidee es ist, „Management by Kontostand” zu verhindern.I
m abschließenden Podiumsgespräch zur erfolgreichen Implementierung von Controlling im Planungsbüro saßen mit Ulrich Thilo (h4a), Chris Middleton (Kinzo) + Tobias Hein (GRAFT) Vertreter der Büros auf der Bühne, die projo am intensivsten nutzen.
“Controlling” werde leider immer noch negativ assoziiert, bedeute aber letztlich “Steuerung” und sei für ein wirtschaftlich geführtes Unternehmen unverzichtbar!
Natürlich wurde auch 2023 unser Wanderpokal an das projo meistnutzende Büro vergeben: Kinzo! Herzlichen Glückwunsch!
Nach Sektempfang + Flying Dinner ging es zum After-Conference-Drink ins projo-Büro.
(Dort wurde es dann ziemlich spät… )